Am Donnerstag, den 13.01. um 19 Uhr organisiert das Flüchtlingsnetzwerk Ilmenau einen Vortrag zur aktuellen Situation in Afghanistan. Die Veranstaltung findet in Präsenz im Großen Saal des Schülerfreizeitzentrums Ilmenau (Am Großen Teich 2) statt und kann parallel im Online-Livestream via BigBlueButton unter iswi.org/afghanistan verfolgt werden.
Es gelten sowohl die 2G-Regel als auch das Tragen einer FFP2-Maske! Der Eintritt ist kostenfrei.
Mit Operation „Enduring Freedom“ begann am 7. Oktober 2001 der „Krieg gegen den Terror“ in Afghanistan. Tausende Menschen starben, v.a. unter der afghanischen Zivilbevölkerung, aber auch deutsche Soldaten. Vor wenigen Monaten sind die westlichen Truppen vollständig abgezogen & die Taliban haben die Macht zurückerobert. Der Journalist Emran Feroz berichtet nicht nur über die aktuelle Lage in Afghanistan, sondern auch über den War on Terror aus afghanischer Perspektive. Er hat im Rahmen seiner umfangreichen Recherchen mit vielen Menschen vor Ort gesprochen: Von den ehemaligen Präsidenten Hamid Karzai & Ashraf Ghani bis zu Taliban-Offiziellen, vor allem aber mit den betroffenen Bürgern, die unter diesem Krieg massiv leiden. Er zeigt: Der Krieg hat die Lage der Menschen nicht verbessert, aber tiefe Wunden hinterlassen. Die Ignoranz westlicher Regierungen, Kriegsverbrechen der NATO-Truppen sowie die grassierende Korruption afghanischer Politiker sind maßgeblich für die heutige Situation verantwortlich.
Zum Referenten:
Emran Feroz selbst ist Kind afghanischer Eltern, welche vor den sowjetischen Besatzungstruppen in Afghanistan nach Österreich flohen. Er studierte in Tübingen Politologie & Islamwissenschaften, lebt nun in Stuttgart & arbeitet als freier Journalist mit Fokus auf Zentralasien u. a. für Die Zeit, taz, Aljazeera & New York Times. Regelmäßig berichtet er über & vor allem aus Afghanistan. Ein Schwerpunkt seiner journalistischen Tätigkeit liegt auf dem US-amerikanischen Drohnenkrieg. Nach langen Recherchen erschien 2017 sein Buch „Tod per Knopfdruck“, in dem er das Ausmaß des US-geführten Drohnenkrieges schildert. 2021 erschien sein Buch “Der längste Krieg – 20 Jahre War on Terror”. Ebenfalls 2021 wurde Feroz für seine Arbeit mit dem österreichischen Concordia-Preis in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk Thüringen e. V. statt.